RPFs - Gulags, Laogais, KZs in Scientology

Meine Erfahrungen und die einer guten Freundin mit dem Scientology-KZ ("RPF"[1])

Adresse: http://www.scientologyschafftunsab.de/rpfs-gulags-laogais-kzs-in-scientology.html

(c) Alfred Zeisel

(Auszug aus dem Kapitel Das erste Mal in Kopenhagen. Begegnung mit Leuten aus dem RPF, dem Scientology-Gulag/Laogai. Hubbards Tochter zu Besuch. Einige nicht alltägliche Ereignisse:)

...

(Ich wurde nach Kopenhagen geschickt, um den Staff DofP-Kurs[2] zu studieren. Ich erhoffte mir von diesem Kurs jede Menge an Know-how zu erlangen, wie man Leute handhabt.)
...

Ich studierte im Kursraum von FOLO, dem Flag Operations Liaison Office, ein paar Häuserblöcke von der Advanced Org (AO) entfernt, wo die OT-Stufen geliefert werden. Von FOLO aus werden die europäischen Orgs gemanagt. Der kleine Kursraum war voll mit Staff oder Execs aus Klasse-V-Orgs, die hier die diversen Kurse für ihre zukünftigen Posten studierten. Ein paar Staff aus meiner Org gaben mir das Gefühl, nicht ganz fremd zu sein. Alle Studenten vermittelten die fast greifbare Absicht, schnell und gründlich das Studium durchzuziehen... Die meisten strahlten Wissen, Zuversicht und Zielstrebigkeit aus, alles Dinge, die ich auch erreichen wollte.
...

Während der Pausen, die ich im Hof an der frischen Luft verbrachte, fielen mir immer wieder Leute auf, die sich prinzipiell nur im Laufschritt fortbewegten und mit niemandem sprachen. Sie hatten ausgewaschene graue Overalls an. Sie waren von eigentümlichen Gefühlen und Stimmungen umgeben, die ich nicht genauer beschreiben kann, die ich aber als sehr unangenehm empfand. Sie wirkten weggetreten und sahen nicht gerade gesund aus. Auffallend war ihr gesenkter Blick, und wenn sie jemand ansprach, antworteten sie nur mit einem halblauten "Aye, Sir!" Das wären Leute, die Overts (Verfehlungen) begangen hätten und jetzt im RPF "ihre Ethik in Ordnung brächten", sagten mir andere Studenten.

_____________


(Auszug aus dem Kapitel Das dritte Mal in Kopenhagen. Das erste an mir durchgeführte Black Dianetics. Neuerlicher Kontakt mit Leuten aus dem RPF. Ein echter Verrückter auf einem hohen Verwaltungsposten:)

(Ich wurde erneut nach Kopenhagen geschickt, diesmal um als Verhörspezialist ausgebildet zu werden.)

... In dieser Zeit hatte ich auch einen Deutschen zu verhören, dem es noch schlechter ging als mir: Er war ein deutscher Sea-Org-Staff, der verbotenerweise ein Buch über die OT-Stufen ("höchste Bewusstseinsstufen") gelesen hatte, und deshalb im RPF ("Rehabilation Project Force", Scientology-KZ/Laogai) gelandet war. Vertrauliche Daten außerhalb der vorgeschriebenen vertraulichen Kurse zu lesen wurde als Overt (Verbrechen) eingestuft. Laut seinem Pc-Folder (Akte mit all den schriftlich festgehaltenen Verhören und "Therapie-Verfahren") war er schon lange in diesem Scientology-KZ - wenn ich mich recht erinnere, etwa zwei Monate. Neben den untersten Conditions (behaviorale Konditionierungen) "the hard way", also auf die harte Tour, musste er auch täglich seine Verbrechen niederschreiben, in sogenannten "O/W-Writeups"[3]Ich bedauerte ihn, wusste ich doch, dass die Foldereintragungen "Hat vertrauliches OT-Material gelesen" ihn immer wieder vor Probleme wie intensivere "Sec Checks" (Verhöre), gründlichere Ethikmaßnahmen (behaviorale Konditionierungen), Verbot der OT-Stufen etc. stellen würden. Auf seinem obersten Programmblatt registrierte ich den Vermerk: "OT-Data culled" - die OT-Daten wurden herausgenommen. Da er mit seinen O/W-Writeups nicht mehr weiterkam, musste ich ihm Reparaturlisten und spezielle Sec Checks (maßgeschneiderte Verhöre) geben. Für ihn waren diese Verhöre eine willkommene Abwechslung zum sonst harten RPF-Alltag, zumal er jetzt auch länger schlafen durfte - eine Voraussetzung für Sec Checks war genügend Schlaf. Denn der RPF-Alltag ist neben Verbrechens-Niederschriften, Toiletten schrubben, Essensreste in den extrem kurzen Pausen runterschlingen etc. auch geprägt von extremem Schlafentzug. Leider fanden wir überhaupt nichts Neues mehr. Es war wie ein Wiederkäuen seiner schon in den O/W-Writeups niedergeschriebenen "Verbrechen". Beim Umgang mit ihm fiel mir seine apathische Einstellung auf: Irgendwie hatte er sich damit abgefunden, der letzte Dreck zu sein; und dass er alle Leute mit "Aye, Sir!" ansprechen musste, schien akzeptierter Teil seines Lebens zu sein. Meist verhörte ich ihn nach 14 Uhr in einem notdürftig beleuchteten leeren Kellerraum im Küchenbereich des "Hotel Nordland". Auf engstem Raum waren hier viele einfache Bänke und primitive Klapptische aufgestellt. Auf einer dieser unbequemen Bänke ohne Rückenlehne sitzend, das E-Meter vor mir auf einem wackligen Tisch aufgebaut, der meist noch unangenehm feucht war vom schnellen Abwischen der Essensreste - kurz vorher hatte hier der letzte Sea-Org-Staff noch sein Mahl runtergeschlungen -, verhörte ich ihn stundenlang nach allen Regeln der Sec-Check-Kunst, manchmal den kalten Kochgeruch in dem klammen und ungeheizten Raum vergessend. Dennoch bekam ich immer wieder mit, wie andere Leute aus dem RPF ein paar Meter hinter ihm aus einem großen Topf irgendwelche Essensreste herausnahmen und schweigend im Stehen aßen. Eine fast unheimliche Situation: Fünf oder sechs stumme Leute in dunklen Overalls im düsteren Hintergrund, immer wieder abwechselnd in den Topf langend; nur das leise Klappern von Löffeln war zu hören, derweil ich den Mann mit gedämpfter Stimme verhörte...

_____________


(Auszug aus dem Kapitel HUBBARDS ÜBERMENSCH: Der Homo novis:)

....

Freiheitsberaubung, Kidnapping und Erpressung:

X, eine gute Freundin, erzählte mir im Frühjahr 1997 ihre Erfahrungen auf dem DPF[4] in Kopenhagen und wie es dazu kam. Ich erzähle ihre Geschichte etwas ausführlicher, um die vielen negativen Hubbardismen zu veranschaulichen, aber auch um zu zeigen, welche unglaubliche Bindungskraft das System Scientology gegenüber dem Einzelnen hat, selbst wenn er unmittelbar zuvor bereits ganz schlechte Erfahrungen bis hin zum Nervenzusammenbruch gemacht hat. Nachdem X, Staff in der Münchner Org, jahrelang ungerechte Behandlungen als gerecht akzeptieren musste, platzte ihr der Kragen, als zwei ihrer Freunde "SP-declared" (zu "Unterdrückern" erklärt) wurden: Der eine war ein Supervisor, der ihr durch die schwierigsten Phasen eines Admin-Kurses auf Flag hindurch geholfen hatte, der andere war Siegfried E., ein erfahrener Auditor und C/S, später auch CO der Münchner Org. Mit letzterem traf sie sich sogar, was gemäß den Richtlinien Hubbards ein schweres Verbrechen ist. Ihre Einstellung, sich auch weiterhin mit Siegfried zu treffen, und ihre Behauptung, dass er kein SP wäre, brachte ihr die Order ein, sofort nach Kopenhagen ins DPF zu gehen. Sie war verheiratet und hatte ein vier Wochen altes Baby; neben den vielen Geldschwierigkeiten hatte sie auch Probleme mit ihrem Mann, der als Staff ebenfalls in Geldnöten steckte. Nur widerwillig befolgte sie die Order und fuhr nach Kopenhagen. Dort bekam sie sofort "Interviews", in denen man alles über ihre unterdrückerischen Aktivitäten wissen wollte. Nach tagelangen Verhören bekam sie einen hysterischen Anfall. In dieser Verfassung hörte sie durch ein offenes Fenster ein Kind schreien und ihr Entschluss stand fest: Sie wollte sofort zu ihrem Kind zurück. Sie packte ihren Koffer und fuhr nach München. Als "DPF-Blow"[5] bekam sie in der Münchner Organisation Hausverbot. Sie suchte sich einen Job und blieb der Organisation fern. In den nächsten Wochen wurde sie jedoch mehrmals angerufen und aufgefordert, wieder nach Kopenhagen zu gehen und das DPF-Projekt durchzuziehen. Sie ließ sich schließlich breitschlagen, nahm Urlaub und fuhr am 24. Dezember 1983 wieder hoch. Zu Weihnachten! Sie wollte nach einer Woche wieder zurück sein. In Kopenhagen wurden ihr sofort Pass und Bahnkarte abgenommen, eine Person (Twin[6]) wurde ihr zugeteilt, die sie ständig bewachte und auf Schritt und Tritt begleitete, selbst auf die Toilette. Dieser Twin musste nun als Amendsproject (Wiedergutmachungsprojekt) X durch die verschiedenen Schritte des DPF hindurchbringen. Die DPF-Routine begann: Ein halber Tag bestand aus "MEST-Work"[7], wie z.B. den Lack von Türen abkratzen, den Rest verbrachte X mit dem Aufschreiben ihrer Overts und "Missetaten". Denn es gibt in Scientology ein grundlegendes "Wissen": Jemand, der "blowt", also von einer Gruppe oder einem Ort weggeht oder abhaut, hat Overts begangen.[8] Folglich muss jemand, der von einem DPF blowt - wo man ja wegen größerer Overts hinkommt -, gewaltige Overts begangen haben, und zwar en masse. Nach einer Stunde oder so hatte sie schon alle ihre Overts aufgeschrieben, dann begann die Qual des Suchens. Was konnte sie noch getan haben? Etwa acht Stunden pro Tag war sie damit beschäftigt, in ihrer Vergangenheit nach Vergehen oder Verbrechen zu suchen. Auch sonst war das Leben im DPF kein Honigschlecken: Das Essen - unappetitliche Gemüsepampen - bekam sie aus großen Töpfen, Beilage waren alte Brotreste, gegessen wurde nur im Stehen. Sie durfte mit niemandem reden, und wurde sie angesprochen, musste sie mit einem "Aye, Sir!" antworten. Der Schlaf wurde ihr verweigert, sie schlief in dieser Zeit höchstens drei Stunden pro Nacht. Nach einigen Tagen wusste sie nicht mehr, was sie noch alles an Vergehen und Overts niederschreiben sollte und fand Ereignisse, in denen sie z.B. bei Freunden ungefragt ein paar Löffel Zucker genommen hatte. Solche "Missetaten" schlachtete sie dann auf die verschiedenste Weise aus, bis sie schließlich merkte, dass sie ihren eigenen Standpunkt zu verlieren drohte. Daraufhin fasste sie einen Entschluss: Sie wollte abhauen, ohne Pass, ohne Fahrkarte, einfach nur abhauen. Sie ging zum Bahnhof, verfolgt von ihrem Twin, die sie zurückhalten wollte, zuerst mit Worten, dann am Bahnhofsplatz durch körperlichen Angriff. Zu X' Pech kamen gerade zwei männliche Sea-Org-Staff aus der Kopenhagener Org vorbei - der Bahnhof befindet sich in der Nähe der Organisation und liegt auf dem Weg zwischen der Org und dem Staffquartier -, die sie derb packten und in die Organisation verschleppten, von vielen Passanten beobachtet, die nicht einschritten. Jetzt wurde X wirklich überwacht, diesmal wie ein Schwerverbrecher. Jetzt gab es kein Entrinnen mehr: Zweimal geblowt, das sind unendlich viele und vor allem schwere Overts! X überlegte, wie sie durch das DPF kommen konnte. Die einzige Möglichkeit war nur, mitzuspielen. Also tat sie auf brav, schrieb Overts auf, noch und nöcher. In dieser Zeit zählte sie vierzehn Stunden Schlaf in der Woche. Immer häufiger registrierte sie, dass sie die Ansicht der anderen annahm, dass sie ihren eigenen Standpunkt aufgab und richtig umgedreht wurde. Und nachdem sie nach zwei Wochen das Gefühl hatte, völlig umgedreht, also "geheilt" zu sein, bat sie um Entlassung aus dem DPF. Ihr Twin sprach in dem einberufenen Hearing gegen eine vorzeitige Entlassung, ihr Antrag wurde abgelehnt. Weiter ging es mit "MEST-Work" und dem Aufschreiben von Overts, bis sie nach vier Wochen das Gefühl hatte, dass ihr alles egal sei... Dann endlich wurde sie entlassen. Zurück in München trat sie endgültig aus Scientology aus. Sie schrieb all ihre Erfahrungen auf und hinterlegte sie bei einem Rechtsanwalt. Viele Anrufe kamen noch, auch von ehemaligen Freunden aus der Organisation, mit denen sie noch in früheren Tagen Pläne geschmiedet hatte, wie sie all diese Unterdrückung innerhalb von Scientology beseitigen wollten. Und auch ein Anruf von jenem Mann, der sie auf dem DPF verhört hatte, und der ihr bestätigte, dass man sich bei Siegfried E. geirrt hatte, und dass ihre Behauptung, er wäre kein SP, richtig gewesen war - eine Behauptung, deretwegen sie ja aufs DPF geschickt worden war -, konnte sie nicht mehr dazu bewegen, irgendetwas in Richtung Scientology zu tun. Der Tenor all dieser Anrufe: Sie wäre ein "Overt-Produkt"[9] und man wolle sich ihre Sache nochmals ansehen. Doch der Zug war diesmal schon längst und für immer abgefahren...


Zusammenfassung:

Ein RPF (Rehabilitation Project Force) ist ein äußerst strenges "Rehabilitierungsprojekt", das an in Ungnade gefallenen Sea-Org-Staff durchgeführt wird, indem sie in Internierungslagern gefangen gehalten werden und durch Zwangsarbeit und tägliches Niederschreiben ihrer Vergehen und "Verbrechen" (Overts) Gelegenheit bekommen sollen, sich als Scientologen zu "rehabilitieren". (RPFs sind vergleichbar mit den Laogais, den chinesischen Arbeits- und Umerziehungslagern, den KZs und den Gulags.) Leute auf dem RPF dürfen sich nur laufend fortbewegen, sie tragen schwarze Overalls. Schlafentzug. Essen (Essensreste) im Stehen. Erzwungenes Schweigen. Manche Gefangene bekommen zusätzlich Sec Checks und Verhöre, die große seelische Qualen verursachen können (Black Dianetics). Der Mensch hat hier keine Rechte mehr, er ist ein Sklave. Modern Management Technology Defined: "REHABILITATION PROJECT FORCE, To it are assigned: .. (2) low OCA non-producers (3) repeated stat crashers (4) overt product makers." Es gibt sogar RPFs innerhalb der RPFs: "RPF'S RPF, the following restrictions are applied to members: (1) segregated from other RPF members with regard to work, messing, berthing, musters and any other command activity. .. (5) may only work on mud boxes in the E/R. May not work with RPF members. (6) six hours sleep maximum. ... (8) Standard ethics penalties that apply to them to be triple for each offense they are found guilty of, until they fully join the RPF of their own determinism. (9) may communicate only with the RPF MAA or his designated assistant. (10) may not join RPF fully until acceptable amends made to all RPF members. (FCO 2990-2) [The first RPF's RPF assignment was made because the person considered their RPF assignment amusing ... and was therefore unable to recognize a need for redemption...]"

Gerry Armstrong: "There is no way to really describe the RPF experience, the hopelessness, the humiliation, the horror. It seemed to go on forever, the days all identical, no time to oneself, the same blue boiler suits like prison garb, day after day, the same questions in the same endless security checks."

Manche Leute werden in den RPFs für immer weggesperrt, bis sie sterben, wie z.B. Annie Broeker.[10]

Das RPF für Execs wird "The Hole"[11] genannt.

Das RPF ist für Sea-Org-Staffs. Da man mit normalen Staffs, die "nur" einen Fünfjahresvertrag unterschrieben haben und durch soziale Verpflichtungen, wie Familie und Arbeitsverhältnisse, nicht genauso verfahren kann, gibt es für sie eine "kürzere" Variante, das DPF (Deck Project Force). Hier werden die "Teilnehmer" höchstens ein oder zwei Monate festgehalten. Die DPF-Leute dürfen auch ihre normale Kleidung tragen. Ansonsten ist die Verletzung der Menschenrechte die gleiche: Zwangsarbeit, Schlafentzug, Essen im Stehen etc.

In der Gerichtsverhandlung Monique Rathbun gegen Scientology beschrieb am 8. Jänner 2014 ein Zeuge, was schon seit nunmehr über 10 Jahren von Aussteigern (und auch von mir) berichtet wurde: Es gibt KZ-ähnliche Straflager, mit hohen Zäunen mit rasierklingenscharfem Stacheldraht, mit Bewegungssensoren, mit Wachen, um Ausbrecher sofort zu fassen bzw. schwer zu verletzen: http://radaronline.com/exclusives/2014/01/scientology-base-camp-exposed-court-deposition/

In einem Scientology-Staat würden die RPFs mit absoluter Sicherheit den gleichen Entwicklungsprozess durchlaufen wie die KZs in Hitlers Deutschland: 1933 bis 1936 noch Inhaftierungslager, in denen Regimekritiker, Gegner des Nationalsozialismus, Sozialdemokraten, etc. in "Schutzhaft" genommen wurden, danach Auffanglager für all jene, die nicht dem nationalsozialistischen Volksideal entsprachen, wie z.B. Homosexuelle. Nach Kriegsbeginn (und ganz besonders ab 1942, nach der Wannsee Konferenz) wurden sie zu Vernichtungslagern. Im Augenblick werden in den RPFs Leute "nur" umerzogen und zu Zwangsarbeiten genötigt (ähnlich wie in den chinesischen Laogais), gebrochen oder für immer weggesperrt. Wie man in einem RPF Hubbards Ehrenkodex "Fürchte nie, einen anderen in einer gerechten Sache zu verletzen" (Scientology 0-8) auslegen würde, überlasse ich der Phantasie des Lesers.


Diverse RPF-Insider-Berichte finden Sie hier:

http://www.xenu-directory.net/critics/rpfinsider1.html, http://androvillans.wordpress.com/category/rpf-victims/


Oder Internetsuche mit: RPF Scientology ; Debbie Cook "The Hole" Scientology ; Annie Broeker RPF Handl Scientology ; "David Mayo" RPF Scientology ; RPF "the pole" Scientology 
 


[1] Rehabilitation Project Force, Konzentrationslager der Scientology. (1980 wurde das RPF zum ersten Mal von einer US-Bürgerin, die es hautnah erlebte, mit einem KZ verglichen: "The first public statement about the RPF seems to have appeared in a January 25, 1980 affidavit by former member Tonya Burden of Las Vegas, Nevada, who described it as "a Scientology 'concentration camp'..." lermanet, http://v.gd/UcAOW2, 28.08.2012) Schlechtes Essen, Zwangsarbeit, Schlafentzug und auferlegtes Schweigen sind nur einige der vielen Unannehmlichkeiten und Härten, die in Ungnade gefallene Sea-Org-Staff über sich ergehen lassen müssen, um sich wieder zu "rehabilitieren". Noch sind RPFs vergleichbar mit den chinesischen Laogais (Arbeits- und Umerziehungslager, deren Insassen als Sklaven in Bergwerken arbeiten, oder für den Eisenbahn- und Straßenbau eingesetzt werden). Der Aufenthalt in einem RPF kann (Internetberichten zufolge) Jahre dauern. In einem RPF werden die Menschenrechte außer Kraft gesetzt.

[2] Ein DofP ist jene Person, die Termine der Pcs und Auditoren organisiert, Interviews macht etc. Der Staff DofP ist nur für Staff zuständig. (Dieser meist fehlende Posten wird vom Staff Section Officer, seinem Vorgesetzten, gehalten. Dieser Posten fehlt wohl auch deswegen, weil Staff nur zu produzieren haben.)

[3] Bei einem "O/W-Writeup" (Overt/Withhold-Niederschrift) schreibt man die O/Ws auf, also die "Overts" (Verstöße gegen die Richtlinien Hubbards, Verbrechen) und die "Withholds" (Zurückhaltungen, oder Overts, die nicht bekannt werden dürfen, weil man sich schämt, Strafe fürchtet etc.). Man schreibt auf, wie, wann, und wo man einen Overt oder Withhold begangen hat.

[4] Das DPF (Deck Project Force) ist die leichtere Variante des RPFs (Rehabilitation Project Force). Täglich bis zu sechzehn Stunden Zwangsarbeit und Verhöre bzw. "Overt/Withhold-Writeups" ("O/W"-Niederschriften - Niederschreiben von Vergehen und "Verbrechen"). Schlafentzug. Essen im Stehen. Keine Rechte. Das RPF ist für Sea-Org-Staff, die oft Jahre darin verbringen. Da man mit normalen Staff, die nur einen Fünfjahresvertrag unterschrieben haben und die durch soziale Verpflichtungen, wie Familie oder Moonlightjobs, noch mit der WOG-Welt in Verbindung stehen, nicht genauso verfahren kann, gibt es für sie das DPF, in dem die "Teilnehmer" höchstens ein oder zwei Monate festgehalten werden. Ansonsten ist die Härte die gleiche.

[5] "to blow": abhauen. DPF-Blow: vom DPF geblowt oder abgehauen

[6] Ein Twin ist eine Person, mit der man den gleichen Kurs macht und gemeinsam drillt oder sich gegenseitig auditiert. Auf dem DPF ist ein Twin eher ein Leidensgenosse, der schon ein paar Stufen der Erniedrigung hinter sich hat und als Wiedergutmachungsprojekt eine andere Person durch das DPF hindurchbringen muss.

[7] MEST (matter, energy, space, time) bedeutet ganz allgemein Materie. MEST-Work bedeutet körperliche Arbeiten verrichten, wie Zimmer entrümpeln, Fenster streichen, Toiletten schrubben etc.

[8] Oberster Scientology-Grundsatz: Jemand, der von Scientology weggeht ("blowt"), hat immer Overts (Vergehen, Missetaten) gegen Scientology begangen! (Man übertrage dieses Konzept auf jene jüdischen Bürger, die aus Nazi-Deutschland flüchteten: Demnach hätten sie Verbrechen gegen Hitler und Nazi-Deutschland begangen!)

[9] Overt-Produkt: Ein schlechtes, fehlerhaftes Produkt. In Scientology geht es primär um Statistiken. Man kann Statistiken nur an Hand von Produkten messen. So hat jeder Posten ein Produkt. Das Produkt eines Registrars ist Cash, das eines Auditors glückliche Pcs, das des DPFs müsste also umgedrehte Leute sein, die weiterhin in Scientology bleiben. X war endgültig abgesprungen, also ein Overt-Produkt.

[10] Annie Broeker verstarb im RPF nach 19 Jahren Gefängnistortur an Krebs. Handl, http://tinyurl.com/86yg3n3; villagevoice, http://v.gd/QxLNec; http://v.gd/vQDs2y, 28.08.2012

[11] Rathbun: "Miscavige’s abuse of Scientology executives and staff became so extreme and continuous, he resorted to locking all of CMO INT and Exec Strata into a building and called the prison “the Hole.” RTC, CMO/WDC, Gold, IAS, CST, OSA Int and ASI executives and staff have regularly been deposited in the Hole and subjected to Reverse Dianetics [Black Dianetics], including physical beatings and severe mental abuse for months or even years at a time." http://tinyurl.com/3rarcw7, 28.08.2012

 

Nach oben